
Zusammen mit Peter und André fahren wir für eine Woche nach Doha. Wir kennen uns seit Primarschulzeiten. Ab Teenager-Alter hatten sich unsere Wege getrennt, bis die seit einiger Zeit alle 5 Jahre stattfindenden Klassenzusammenkünfte die alten Bande aus den 60er -Jahren wieder verknüpften. Der Fussball bildet einen wichtigen Bestandteil unseres Freizeitlebens. Zudem verbindet Peter und mich der gleiche „Herzensverein“ (FC-Bayern-München). Vor drei Jahren beschlossen wir, zur WM nach Doha zu reisen. Wir sehen 5 Vorrundenspiele live, nämlich am 23.11., Deutschland-Japan, am 24.11. Schweiz-Kamerun, am 25.11. Holland-Ecuador, am 26.11. Tunesien-Australien und zu guter Letzt am 27.11. Kroatien-Kanada. Am 28. 11 geht’s mit Qatar-Airways wieder zurück nach Hause. Als Unterkunft steht uns ein Appartement in Doha zur Verfügung. Im Laufe der Woche werde ich ein paar Bilder hier verknüpfen und weitere Eindrücke schildern.
Während des 5-stündigen Rückfluges lasse ich die vergangenen Tage Revue passieren. Grundsätzlich bin ich von Katar äusserst positiv beeindruckt. Noch vor 60 Jahren ein kleines Volk, kaum 100‘000 Leute, die hauptsächlich vom Tauchen nach Perlen lebten, ist das Land heute dank des Reichtums aus der Förderung von Gas und Öl mit grosszügigster Infrastruktur ausgestattet. Das Einnehmen von Mitteln aus den Verkäufen ist das eine, das andere, wichtigere jedoch ist das konkrete Umsetzen, welches hier in brillanter Art und Weise erfolgt ist. Seien es die bombastischen Wolkenkratzer, die 4- bis 6-spurigen Expressstrassen, die Shoppingcenter, alles „mega“ und – aus Sicht eines Europäers – durchaus verschwenderisch. Hinzu kommt die allenthalben erlebte, übergrosse Freundlichkeit der Menschen (Etwa 3 Mio. Einwohner, davon nur 10% Katari, der Rest Gastarbeiter aus aller Welt, insbesondere Indien, Pakistan, Bangladesh und Thailand). Alle beteuerten – auf unsere Nachfragen – sie würden gut behandelt und vor allem hätten sie grosszügige finanzielle Bedingungen und könnten dadurch ihren Familien daheim ein besseres Leben ermöglichen. Wir wohnten in einem Appartment-Komplex, der 14 Einheiten umfasst. Etwa 4 KM vom Stadtzentrum entfernt (darunter versteht man die Altstadt und den Souk) und rund 20 bis 30 Min. Autofahrt bis zu den Stadien wo es Parkplätze in etwa der Grösse der Gemeindefläche von ganz Muttenz gab. Der Umstand, wonach wir uns ein Mietauto leisteten, war effektiv „Goldwert“ und verschaffte uns viel Flexibilität und Unabhängigkeit. Verhältnismässig wenige Leute kamen überhaupt per Auto zu den Spielen. Schon gar nicht die ausländischen Fans, die in und auf der neu erbauten Metrolinie transportiert wurden sowie in Bussen. Einzig beim Match zwischen Tunesien und Australien bildete sich ein Verkehrsstau, weil eine Vielzahl der in Katar ansässigen tunesischen Gastarbeiter per Auto anreisten. Auch wenn meine Eindrücke und Erlebnisse nur minimal und unvollständig sind, kann ich die fast durchwegs miesepetrige, mediale Berichterstattung – vor allem bei den Deutschsprachigen – überhaupt nicht teilen. Das Fazit dieser Reise und unserer Erlebnisse sind sehr positiv. Nachstehend ein paar Bilder.






