13. + 14. April, Hualien und Taipei, Taiwan

Meine initialen Schritte in ein Land, wo man chinesisch spricht, zeigt mir als Erstes eine Tafel, die ich auch ohne Übersetzung hätte lesen können.

Im Terminal-Gebäude von Hualien. Für’s grosse Geschäft gibt es auch in modernen, öffentlichen Gebäuden nur Schüsseln am Boden (alleine beim Anblick stellt sich mir sofort eine Verstopfung ein…..Ruth erzählt; bei den Frauen sei es dasselbe, da gibt es auch beim kleinen Geschäft kein Entrinnen. Immerhin für Behinderte gäbe es Closets und die könne man benützen wenn frei).

Allerdings muss ich das Ganze gleich relativieren. Aktuell beherrsche ich – in Wort und Schrift – rund 600 Zeichen. Ein unterdurchschnittlich intelligenter Mensch kennt etwa 2’500 Zeichen, ein Normalsterblicher etwa 3’500 und ein Professor bis zu 7’000. Bis ich also überhaupt den Stand eines “Halbschlauen” erreicht habe, vergeht noch einige Zeit. Oder anders gesagt, käme ein Mensch in die Deutschschweiz und würde nur 6 Buchstaben des Alphabetes kennen, wäre er beim Lesen von Reklamen oder Zeitungsschlagzeilen wahrscheinlich auch so überfordert, wie ich es aktuell hier bin. Denn ich verstehe effektiv nur etwa jedes 6. erblickte Zeichen.

Lediglich 3 Zeichen waren für mich auf Anhieb zu entziffern….

Wir buchten eine Tour in den Taroko-Nationalpark. Man stelle sich eine Mischung aus Verzasca-Tal, Aare-Schlucht und Schöllenen (ohne Bahnstrecke und Autobahn) vor. Ein Schrein (siehe weiter unten) wurde den Arbeitern gewidmet, die seinerzeit beim Bau dieser Strasse, die letztlich durch den Berg hindurch auf die andere Seite nach Taipei führt, ums Leben kamen. Wir konnten für rund 30 Min. zu Fuss gehen und mussten dafür einen Helm tragen (wie witzig).

Der Schrein des Frühlings.

Weitere Bilder dieses Parks nachstehend. Gegen Mittag trübte es mehr und mehr ein. Allerdings immer noch bei mehr als 25° und weiterhin feuchtem Klima.

In dieser Jahreszeit hätte es immer wenig Wasser, sagte man uns.
Aareschlucht auf Taiwan….

Am nächsten Morgen, das Schiff dockte pünktlich um 07.00h an, wir hatten schon um 06.30h Frühstück in der Kabine und standen punkt 07.15h “auf der Matte”, um als Erste das Schiff verlassen zu können. Denn um 08.55h war unser Termin beim Bike-Shop in der Innenstadt von Taipei, rund 35KM vom Hafen entfernt. Im Großraum leben rund 5 Mio. Menschen und man kann sich angesichts dessen das für unsere Begriffe nach wie vor abenteuerliche Verkehrsaufkommen einer morgendlichen “rush hour” gut vorstellen. Ein Taxi brachte uns für 35 US$ sicher und rechtzeitig ans Ziel.

Mitten in der Stadt Taipei. Es gibt auch hier Millionen von Töffs. Hingegen geht es nicht so brutal zu und her wie in Manila und auch nicht so “wuselig”, wie in Saigon.

Wir hatten via “get your guide” eine geführte Velotour durch Taipei gebucht. Bei stetigem Verkehrswirrwarr und stickigen 35° nicht gerade ein “Spazierfährtli” — vor allem für ältere Damen….(Ruth hat das hingegen bestens gemeistert, Gratulation!) Unser Guide (nachstehendes Bild, der Mann im braunen T-Shirt (Vater: Amerikaner, Mutter: Taiwanerin) hatte das voll im Griff. Er war insgesamt schlichtweg brillant; lud uns auch in einem Lokal zu einem taiwanesischen Frühstück ein (leider kein Bild vorhanden), das sehr speziell -, aber absolut lecker war.

Insgesamt waren wir 7 Personen (Ruth bemerkte, sie hätte altersmässig locker die Mutter aller Teilnehmer sein können…)
Die Velos waren von sehr guter Qualität
Durch solche Strassen fuhren wir mehrheitlich. Da gab es für Velos nicht mehr viel Platz.

Für uns (Hygiene-Fanatiker) immer wieder faszinierend, die “open sky” – Märkte, wo einfach alles, was kreucht und fleucht, verkauft wird.

Eisbein gefällig?
Das sind Zitzen von Gießen oder Schafen………
Vielleicht die Filiale der Metzgerei Jenzer in Taipei?

In der Mitte der Stadt befindet sich der Große Platz mit dem Mausoleum des Staatsgründers Chiang Kai-shek. Er sei heute nicht mehr beliebt im Lande (da er während fast 40 Jahren ein diktatorisches Regime anführte. Taiwan ist erst seit den späten 80er Jahren demokratisch.Weiteres bei Bedarf auf Wikipedia).

Der Staatsgründer Chiang Kai-shek in seinem Mausoleum, streng bewacht.
Links und rechts 2 Konzertsäle gebaut im Tempelstil, in der Mitte das Tor zur Freiheit.
Es war ein toller Tag mit mannigfaltigen Eindrücken.

Geschafft und irgendwie “ausgedörrt”, kehrten wir per Uber zu unserer Oase auf dem Schiff zurück und genossen auf unserem Privatbalkon Kaffee und Kuchen. What a good life!

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