14. Januar // Seetag zwischen Costa Rica und Guatemala

Dieser Beitrag kommt für einmal ohne Fotos daher. Auf Wunsch gebe ich gerne einen kleinen Einblick, einerseits in die Struktur unserer mitreisenden „fellow cruisers“ sowie andererseits in meine Ernährungsgewohnheiten. Es ist augenscheinlich; Wenn jemand eine 4 1/2 Monate dauernde Reise macht, hat er (oder sie) a) die nötige Zeit, b) die nötigen finanziellen Mittel und c) ein gewisses Interesse an fremden Ländern/Kulturen. Das bedeutet, dass Ruth und ich – trotz selbst reichlicher Anzahl Lebensjahre – den Altersdurchschnitt eher noch nach unten drücken. Gut sichtbar bei Landausflügen, wo keine grossen, körperlichen Aktivitäten gefragt sind. Hier wähnt man sich eher an einem Nachmittagsausflug des Tertianums Muttenz. Das Alter ist das eine, viel gravierender ist der teils miserabler, körperliche Zustand der Leute. Ca. 3/4 aller Mitreisenden leiden unter einfacher, teils schwerer Adipositas. Ganz selten sind das Stoffwechselkrankheiten, sondern – man entschuldige meine flapsige Ausdrucksweise – über Jahre und Jahrzehnte viel zu viel und das Falsche „gefressen und gesoffen“. Und das Verrückte ist: Hier auf dem Schiff, wo buchstäblich Milch und Honig fliessen, geht das genauso weiter. Etwa 10% besuchen regelmässig das Fitness-Center oder laufen oben auf Deck 12 ihre Runden. 380 Passagiere umrunden – wie wir – die Welt, rund 200 sind nur auf Teilstrecken an Bord. Es gibt 7 Teilstreckensegmente (Miami-San Francisco // San Francisco – Papeete // Papeete – Sydney // Sydney – Singapore // Singapore – Dubai // Dubai – Rom // Rom – Miami). Die „Teilstreckenleute“ (zumindest die auf der aktuellen ersten) sind geschätzt rund 10 Jahre jünger als wir „Umrunder“. Körperlich hingegen gibt es bei ihnen – leider – keine grossen Unterschiede. Ca. 2/3 der Passagiere sind US-Amerikaner. Es gibt auch Leute aus Kontinentaleuropa (ohne UK), so z.B. aus Deutschland. Selbst aus der Schweiz hat es mit uns insgesamt 6 Personen. 1 Paar (aus Meilen, Kt. ZH) macht mit uns die gesamte Reise (sehr netter Kontakt, keine „bling-bling“-Leute) und ein anderes nur die erste Teilstrecke.

Ich selbst habe mir einen stringenten Ernährungsplan zusammengestellt, den ich konsequent einhalte (damit ich mich u. A. nicht in die Richtung bewege, wie 3/4 der hier Reisenden). Heute z.B. ist ein roter Tag. Für mich heisst das: Keinen Alkohol, keine Canapé, keine „Nüssli“, kein Fleisch, kein Dessert, keine Eierspeisen —-> kurz: „Schmalhans“. Der tägliche Besuch des Fitness-Centers ist Pflicht und beim zu Bett gehen sollte ein restliches, kleines Hungergefühl spürbar sein. Neu gelernt (und probiert) habe ich, dass es hier sowohl beim Champagner, Weiss- und Rotwein alkoholfreie Varianten gibt. Allerdings, über Geschmack lässt sich streiten, ich schlucke das Zeugs einfach, schmecken tut es mir nicht sehr. Einzige Ausnahme ist das alkoholfreie Bier. Heinecken 0.0 gehört denn auch zu meinen Lieblingsgetränken. Zur Vervollständigung; Es gibt bei mir auch grüne Tage (ca. 1x pro Woche). Dann kann ich nach Lust alles essen und trinken. Allerdings immer in Massen. Ruth folgt im Übrigen mehrheitlich ebenfalls diesem Plan. Sie ist bekanntlich Vegetarierin und trinkt sowieso meistens lieber heissen Tee als prickelnd kühlen Champagner……

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