19. Februar // Fiji

Welch exotisch schöner Name für eine Inselgruppe, die den Zauber der Südsee verbal in alle Welt verbreitet. Einmal mehr jedoch war die Realität alles andere als exotisch. Die Eindrücke bei der Einfahrt in den Hafen der Hauptinsel waren noch passabel

Wir hatten unterschiedliche Touren gebucht. Ruth berichtet von Ihren Eindrücken weiter unten. Ich fuhr mit anderen auf einem Katamaran zu einer kleinen Insel, wo man schwimmen, schnorcheln und tauchen konnte.

Von Weitem sah sie so aus

Als wir ankamen, schüttete es in Strömen. Dazu blies ein steifer Wind und es wurde – zumindest für die Eingeborenen – kalt (für mich waren es angenehme 23°). Mit Mühe und Not konnte ich mir einen Plastikstuhl ergattern, und unter dem Vordach eines Materialschuppens wenigstens im Trockenen sitzen. Später endete der Regen und es war danach den ganzen Tag trocken, jedoch stets stark bewölkt. Die Temperatur stieg auf rund 28°. Das Schnorchels im rund 30° warmen Wasser war OK, es huschten ab und zu einige kleinere Fischschwärme vorbei. Kein Vergleich jedoch zu einem Korallenriff. Solche werden wir erst in 2 Wochen am Great Barrier Reef antreffen.

Dramatisches Wolkenbild des abziehenden Regens

Mein Fazit: Je länger der Tag dauerte, desto besser wurde er.

Ruth‘s Eindrücke nachstehend aus ihrer Feder:

Meine Tour beinhaltete kein, wie auf Prospekten suggeriert, Strand- und Palmen-Feeling. Stattdessen erlebte ich eine Insel, wo eher Armut und Tristesse herrschen. Armselige Dörfer und ganz viel vor sich hin verrottende Autos und sonstige Metallhaufen inmitten von hohem Gras und daneben weidenden Kühen. Auffällig auch die vielen japanischen Occasion-Autos, die unter freiem Himmel ebenfalls dem Zahn der Zeit ausgesetzt sind. Der Besuch eines ehemaligen britischen Kolonialhauses, bewohnt von der sechsten Generation, zusammen mit „afternoon tea“, umgeben von einer grossen Orchideen – Kultur, war eines der Höhepunkte sowie der Besuch eines Dorfes mit Tanzvorführungen.

Unser Fazit betreffend die Südsee: Grosses Wetterpech, 3 geplante Stopps ausgefallen (Fakarava, Moorea, Bora-Bora) viel Regen und meist bewegte See im Umfeld von 2 Zyklonen. Wir waren wohl einfach zur falschen Zeit an falschen Orten. Positiver Höhepunkt: Samoa. Während stürmischer, teils schlafraubender Nacht (Wellenhöhe 4-5 Meter) verabschieden wir uns nun endgültig von diesem Teil der Erde. Es folgen 2 Seetage bis Bay of Islands (Nordspitze Neuseelands).

Ein Kommentar zu “19. Februar // Fiji

  1. Die Unberechenbarkeiten begleiten die Menschheit seit je her. Eindrückliche Bilder dürfen wir Daheimgebliebenen wiederum bewundern und – wie schön – für einmal auch Ruth’s Eindrücke lesen. Danke! Du schreibst von einer Südseeinsel voller Armut und Tristesse. Wie sehr können schöne Fotos in Unkenntnis der Wirklichkeit einen Begriff – hier ‚Südseeinsel‘ – völlig realitätsfern sein. Du weisst es jetzt besser. Dein Horizont hat sich erweitert. Reisen bildet. Welt-Reisen erst recht. So wünsche ich euch zwei hoffentlich etwas ruhigere Seetage – wenn ich 4-5m hohe Wellen schon nur versuche, mir vorzustellen….

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