09. Mai // Abidjan (Elfenbeinküste)

Es war schwül und gewitterhaft bei 32°, eine eher triste Atmosphäre. Genau so war unsere Tour, die uns von Abidjan nach Grand Bassam führte. Dort, wo seinerzeit die französische Kolonialregierung mitsamt allen Europäern residierte. Viel zu sehen ausser alten Kolonialhäusern gab es nicht. Zudem wurde der Regen stärker. Abidjan selbst hat ein sehr grosses Hafengelände und dementsprechend regen Handelsaustausch. Das Stadtzentrum rund um den Regierungssitz und die Ministerien wirkt einigermassen aufgeräumt und gewisse Gebäude entsprechend westlichen Standards. Fährt man hingegen aus der Stadt, reiht sich auf mindestens 5 KM Länge Blechhütte an Blechhütte in mehreren Reihen und offenbaren die dort herrschenden, himmeltraurigen Wohnverhältnisse unter denen die überwiegende Mehrheit der lokalen Bevölkerung leidet. Da unterscheidet sich die Elfenbeinküste nicht von den anderen westafrikanischen Staaten. Abidjan und Umgebung beherbergen rund 2.5 Mio. Menschen. Ein Thema – wahrscheinlich in vielen Teilen Afrikas – ist der Umgang mit (Plastik)-Abfall. Kurz gesagt, die Leute haben einfach kein Sensorium dafür und schmeissen alles auf die Strasse, hinters Haus oder auf Grasflächen. Ebenso Papier und Kartons. Viel schlimmer, auch ins Wasser (siehe Bild nachstehend) was u.A. später als Mikroplastik in der Nahrungskette landet. In den Hafen von Abidjan gelangt man vom offenen Meer via einen ca. 200 M breiten kanalartigen Arm in das grosse Hafenbecken. Somit gibt es in jenem Becken praktisch keine Strömung. Eine solche Menge Unrat im Wasser habe ich denn auch mein ganzes Leben lang noch nie gesehen. Die folgenden Bilder – eher magere Qualität, da aus dem fahrenden Bus aufgenommen – zeigen keine glitzernde – sondern eine eher triste Szenerie.

Freitag/Samstag sind Seetage bis wir am Sonntag gegen Mittag in der Hauptstadt Senegals, Dakar, anlegen werden.

Ein Kommentar zu “09. Mai // Abidjan (Elfenbeinküste)

  1. Wahrhaft trostlos, beelendend!! Woher sollten die Menschen wohl ein ‚Sensorium‘ bekommen bzgl. Plastik?? Wenn ihnen niemand sagt, welche Folgen ihr Verhalten für die Natur hat? Bestehen denn irgendwo Abfalleimer oder dergleichen? Wohl nicht. Genau wie es wohl, wie ihr das auch schon gesehen habt, weder fliessendes Wasser noch Toiletten etc. gibt. Was um alles in der Welt machen die Regierungen jener Länder? All das Elend, welches ihr auf diesem Kontinent zu sehen bekommt: Was löst das in euch aus? Was müsste getan werden, um diese Menschen zu sensibilisieren? Wo bleibt die WÜRDE dieser Menschen, die in ihrem ganzen Elend zu ersticken drohen? Denen alles völlig egal zu sein scheint? Die offenbar alles einfach hinnehmen…..wo müsste man da ansetzen? Wird den Menschen überhaupt auch nur der Hauch einer Chance geboten, ein würdigeres Leben zu führen?

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