Die Prozedur in Hafen von Singapore war chaotisch. Überforderte lokale “Ground-Agents” hässige Passagiere, ein Lärm usw.usw. Wir hatten uns gut vorbereitet, alle nötigen Dokumente und Beweise wie Impfzertifikat, Foto als Beweis, dass wir vor einem Tag Covid-frei waren etc. “sur place”. Wie in der Rubrik “Vorwort” erwähnt, nutzen wir auf dieser Reise unseren “cruise credit”. Und da sie jetzt “nur” 16 Tage dauert, der “cruise credit” jedoch für die damalige Kabinen-Kategorie für mehr als 4 Wochen berechnet und Cunard hatte noch 25% Goodwill draufgepackt, wohnen wir jetzt in einer tollen Kabine mit grossem Balkon wo wir heute, an diesem Seetag fast die ganze Zeit in unseren Liegestühlen verweilen. Kurz unterbrochen durch die – bei Cunard traditionell – Tea time. Morgen erleben wir ein Revival von Ho Chi Ming City (wir waren 2012 schon mal da).
3 Tage in Singapore
Welch faszinierende Stadt! Aktuell sitze ich in unserem Zimmer im 54. Stock des grandiosen Hotels Marina Bay Sands und schaue auf die Lichter der Stadt

Das Marina Bay Sands gehört zweifellos zu den markantesten Hotels die es weltweit gibt. “once in a lifetime” muss man irgendwie einfach mal hier gewesen sein (selbst wenn es nicht gerade billig ist…..). Erstens der auffällige Baustil mit den drei Türmen. Und zweitens “on top” natürlich der weltberühmte, einmalige “roof top”.



Wir nahmen samstags an einer geführten Velotour teil, die 4 Stunden dauerte. Sehr interessant, und man lernt dabei das Wichtigste dieser Stadt auf eindrückliche Art und Weise kennen.





Natürlich ist das sub – tropische Klima sehr gewöhnungsbedürftig. Ich könnte alleine schon deswegen kaum ständig hier wohnhaft sein. Heute Morgen, beim gemeinsamen Joggen rund um die Marina-Bay, war es exakt deswegen eher eine Qual als gross erfrischend. Jedoch ist die Stadt unglaublich sauber, sehr gepflegt, keine aufsässigen Strassenverkäufer, keine Bettler, quasi kein sichtbares Gefälle zwischen Arm und Reich. Wir waren auch in einem der berühmten “food courts”, wo es überdeckt, auf kleiner Fläche 100erte von Strassenküchen mit asiatisch Kulinarischem vom Feinsten zu sehr erschwinglichen Preisen gibt, Fazit zu Singapore: 3x Daumen hoch.
Vorwort
Diese Asien – Reise ist auf eine Art Spätfolge der Corona-Pandemie. Das kam so: Anfang März 2020 waren wir Gast eines Cunard-Schiffs (Queen Mary 2) auf dem Weg von Sydney nach Southampton. Die Reise hätte 5 Wochen gedauert. Am 13. März 20 schlossen – der anfänglichen Hysterie wegen – viele Grenzen in Asien und Afrika – wir waren gerade in Perth in Vorbereitung auf die Überfahrt des Indischen Ozeans nach Madagaskar – und man bat uns, das Schiff umgehend zu verlassen und möglichst schnell nach Hause zu fahren. Cunard entschädigte uns grosszügig, nämlich mit dem Gegenwert der nichtbenützten Tage plus einem Goodwill – Zuschlag von 25%. Das Ganze allerdings nicht in monetärer Weise, sondern in Form eines FCC (Future Cruise Credit). Diesen muss man bis 31.12.2023 aufgebraucht haben, ansonsten verfällt er ersatzlos. Somit sind die aktuelle Reise sowie eine weitere, kommendem Juli mit Queen Victoria zu den Fjorden Norwegens, Folge davon. Von Singapore geht es zu zwei Stationen in Vietnam, danach 2 Besuche auf den Philippinen und 2 auf Taiwan. Bei letzterem bin ich sehr gespannt (und leicht aufgeregt im positiven Sinne) inwieweit meine Chinesisch-Kenntnisse als Tourist taugen. Danach 2 Stationen in Japan, bevor wir das Schiff am 19. April in Tokyo verlassen. Dort bleiben wir noch 2 Tage und sind letztendlich am Samstag, 22. April gegen 14.00h wieder Zuhause.
2023, von Singapore nach Tokyo, April

Doha, Fussball-WM, 22.-28.11.2022

Zusammen mit Peter und André fahren wir für eine Woche nach Doha. Wir kennen uns seit Primarschulzeiten. Ab Teenager-Alter hatten sich unsere Wege getrennt, bis die seit einiger Zeit alle 5 Jahre stattfindenden Klassenzusammenkünfte die alten Bande aus den 60er -Jahren wieder verknüpften. Der Fussball bildet einen wichtigen Bestandteil unseres Freizeitlebens. Zudem verbindet Peter und mich der gleiche „Herzensverein“ (FC-Bayern-München). Vor drei Jahren beschlossen wir, zur WM nach Doha zu reisen. Wir sehen 5 Vorrundenspiele live, nämlich am 23.11., Deutschland-Japan, am 24.11. Schweiz-Kamerun, am 25.11. Holland-Ecuador, am 26.11. Tunesien-Australien und zu guter Letzt am 27.11. Kroatien-Kanada. Am 28. 11 geht’s mit Qatar-Airways wieder zurück nach Hause. Als Unterkunft steht uns ein Appartement in Doha zur Verfügung. Im Laufe der Woche werde ich ein paar Bilder hier verknüpfen und weitere Eindrücke schildern.
Während des 5-stündigen Rückfluges lasse ich die vergangenen Tage Revue passieren. Grundsätzlich bin ich von Katar äusserst positiv beeindruckt. Noch vor 60 Jahren ein kleines Volk, kaum 100‘000 Leute, die hauptsächlich vom Tauchen nach Perlen lebten, ist das Land heute dank des Reichtums aus der Förderung von Gas und Öl mit grosszügigster Infrastruktur ausgestattet. Das Einnehmen von Mitteln aus den Verkäufen ist das eine, das andere, wichtigere jedoch ist das konkrete Umsetzen, welches hier in brillanter Art und Weise erfolgt ist. Seien es die bombastischen Wolkenkratzer, die 4- bis 6-spurigen Expressstrassen, die Shoppingcenter, alles „mega“ und – aus Sicht eines Europäers – durchaus verschwenderisch. Hinzu kommt die allenthalben erlebte, übergrosse Freundlichkeit der Menschen (Etwa 3 Mio. Einwohner, davon nur 10% Katari, der Rest Gastarbeiter aus aller Welt, insbesondere Indien, Pakistan, Bangladesh und Thailand). Alle beteuerten – auf unsere Nachfragen – sie würden gut behandelt und vor allem hätten sie grosszügige finanzielle Bedingungen und könnten dadurch ihren Familien daheim ein besseres Leben ermöglichen. Wir wohnten in einem Appartment-Komplex, der 14 Einheiten umfasst. Etwa 4 KM vom Stadtzentrum entfernt (darunter versteht man die Altstadt und den Souk) und rund 20 bis 30 Min. Autofahrt bis zu den Stadien wo es Parkplätze in etwa der Grösse der Gemeindefläche von ganz Muttenz gab. Der Umstand, wonach wir uns ein Mietauto leisteten, war effektiv „Goldwert“ und verschaffte uns viel Flexibilität und Unabhängigkeit. Verhältnismässig wenige Leute kamen überhaupt per Auto zu den Spielen. Schon gar nicht die ausländischen Fans, die in und auf der neu erbauten Metrolinie transportiert wurden sowie in Bussen. Einzig beim Match zwischen Tunesien und Australien bildete sich ein Verkehrsstau, weil eine Vielzahl der in Katar ansässigen tunesischen Gastarbeiter per Auto anreisten. Auch wenn meine Eindrücke und Erlebnisse nur minimal und unvollständig sind, kann ich die fast durchwegs miesepetrige, mediale Berichterstattung – vor allem bei den Deutschsprachigen – überhaupt nicht teilen. Das Fazit dieser Reise und unserer Erlebnisse sind sehr positiv. Nachstehend ein paar Bilder.






September, Ostsee – Kreuzfahrt mit MS Spledor
Samstag, 17.09., Rückreise nach Hause
Das Prozedere rund um das Verlassen unseres Schiffes war sehr effizient. Mit 20 anderen Personen besuchten wir auf dem Weg zum Flughafen Heathrow unter kundiger Führung das Städtchen Salisbury und insbesondere deren Kathedrale. Dort lag u. A. auch ein Kondolenzbuch für die verstorbene Queen auf, und Ruth hat uns darin – verbunden mit einigen Dankensworten – verewigt.

Da wir im Juli 23 für 4 Tage in der Nähe von Southampton weilen werden, haben wir spontan beschlossen, Salisbury dannzumal nochmals einen Besuch abzustatten, da es uns hier richtig gut gefällt. Danach ging es nach Stonehenge. Zwar hatte es für meinen Begriff unglaublich viele Leute, die diesen mystischen Platz besuchten. Dennoch ging alles ohne allzu grosse Wartezeiten über die Bühne. Über diesen, für Briten wichtigen, kulturellen Ort gäbe es ganze Bücher zu schreiben. Fakt ist einzig, dass das Ganze rund 5’000 Jahre alt ist. Man weiss nicht, warum, wer und vor allem wie. Wenn man sich vorstellt, dass es für das Bewegen eines einzelnen Steines – wo 1/3 nicht sichtbar, weil unter der Erde – mindestens 30 – 50 Männer brauchte und vor allem mussten – einmal in die Erde gerammt – alle gleich hoch sein, damit die quer liegenden Steine passten. Wie brachte man diese Querliegenden überhaupt auf diese Höhe. Pro Memoria; vor 5’000 Jahren war z.B. das Rad noch gar nicht erfunden etc.. Also lauter Rätsel, für das auch die angesehensten Archäologen bis heute keine schlüssige Antwort haben.



Das Fazit dieser Reise im Allgemeinen ist ein gutes bis sehr gutes. Unsere Ansprüche und Erwartungen wurden fast gänzlich erfüllt. Das Verständnis für die Sorgen und Ängste der baltischen Bevölkerung ist deutlich größer geworden. Gleichzeitig erkannte man das Potenzial, das diesen Ländern noch offen steht. Zusätzlich ist das stets von Neuem faszinierende Selbstverständnis in den skandinavischen Ländern, so z.B. was die Gleichberechtigung betrifft, die – anders als bei uns – nicht nur auf Papier steht – beeindruckend. Unsere nächste, gemeinsame Reise, führt uns im April 2023 nach Asien (Kreuzfahrt zwischen Singapore und Tokyo) und im Juli 2023 ebenfalls eine Kreuzfahrt ab Southampton primär nach Norwegen. In der Zwischenzeit verreise ich Ende November 22 ohne Ruth (mit 2 Kollegen) für eine Woche an die Fussball-WM nach Katar.
Freitag, 16.09., nicht Brügge sondern ein weiterer Seetag
Bei unserer letztjährigen Kurzreise Ende November nach London mit 3-tägiger Kreuzfahrt auf dem English Channel wäre Brügge ebenfalls ein Zielort gewesen (nebst Rotterdam). Bekanntlich fiel die Kreuzfahrt wegen schlechten Wetters und starken Windes buchstäblich ins Wasser. Heute Morgen um 07.15h informierte der Kapitän, dass er entschieden hätte, Brügge (resp. Zeebrügge) nicht anzulaufen. Die Wetterprognosen für heue Nachmittag seien sehr ungünstig. Insbesondere der vorausgesagte, stürmische Wind erschwere eine gesicherte Abfahrt vom Hafen. Es gäbe daher einen weiteren Seetag. Da wir offenbar nicht eher als am Samstagmorgen in Southampton ankommen dürfen, kompensiert unser Schiff die zusätzliche Zeit mit ein paar grossen Schlaufen und sehr langsamem Speed (nicht mehr als 10 Knoten, was in etwa halber Kraft entspricht). So gondeln wir also heute auf dem Channel umher, wo es wie immer relativ viel Schiffsverkehr hat. Je westlicher, desto besser wird das Wetter und der Wind ist nur flau. Nachfolgende ein paar Impressionen der berühmten “cliffs of Dover”.



Ob wir je wieder Gelegenheit haben, Brügge noch einmal zu besuchen “who knows”?
Donnerstag, 15.09., Seetag 2 (auf dem Weg nach Zeebrügge)
Die Pille hat gestern sehr schnell gewirkt und Ruth war bald wieder munter und fit für den Rest des Tages. Der heutige Tagesablauf ist fast so wie gestern, daher ein kurzer Ausblick auf Freitag und Samstag. Exakt am 10.09.2001 waren Ruth und ich zum ersten Mal in Brügge. Dies einen Tag vor 9/11, einem Datum, das stets mit Schrecken präsent bleibt. Wir waren in jener Zeit während 3er Tage in Bruxelles, ich beruflich und Ruth begleitete mich. Für morgen Freitagnachmittag fanden wir gerade noch Unterschlupf in einer begleiteten Biertour durch Brügge. Es geht um die Geschichte des Bierbrauens und natürlich besucht man auch ein Brauerei. Am Abend heisst es Kofferpacken. Diese haben um 22.00h bereit zu sein und werden uns am Samstagmorgen im Terminal von Southampton wieder ausgehändigt. Wir hatten für Samstag eine individuelle Bahnfahrt nach London im Sinn, wollten bei Waterloo die Koffer deponieren und danach den Tag in der Innenstadt verbringen. Unser Rückflug nach Basel geht erst nach 20 Uhr. Da in den nächsten 4 Tagen im Zuge der Trauerfeierlichkeiten jedoch Hunderttausende zusätzlich nach London reisen werden, verwarfen wir diesen Plan. Anstelle dessen buchten wir nun einen von der Schiffsgesellschaft organisierten Transfer zum Heathrow-Flughafen mit Zwischenhalt in Stonehenge, einem prähistorisches Monument, wo wir noch nie waren. Danach heisst es am Samstagnachmittag – wir sind’s uns immerhin von der Hinreise schon mal gewohnt – warten, warten und nochmal warten, bis am Abend der Flug geht.

Mittwoch, 14.09., Seetag 1 (auf dem Weg nach Zeebrügge)
Meine Seetage bei Kreuzfahrten laufen meistens gleich ab. Am Morgen ein wenig länger schlafen, danach um ca. 09.00h ein entspanntes Frühstück. Ab ca. 10.00h frische ich während rund einer Stunde in der Bibliothek – wo es sehr ruhig und meist menschenleer ist – meine aktuellen Lerninhalte hinsichtlich Chinesisch auf. Danach, ab rund 11.30h, verweile ich während rund 90 Minuten im Fitness-Center. Da zu dieser Zeit die meisten Menschen bereits an den Lunch denken, ist es auch hier eher leer. Auf der SS Splendor liegt der Fitnessraum wunderbar im 6. Stock, ganz am Schwanz des Schiffes mit grossen Fensterfronten. Man fühlt sich während des Radfahrens resp. an den übrigen Geräten direkt und ohne Abstand mit dem Meer verbunden. Bis jetzt war ich jeden Tag rund 1 1/2 Stunden dort. Gegen 13.30h esse ich im Pool-Grill, oben, im 11. Stock, ein Sandwich. Der Nachmittag dient dem Lesen, Schreiben oder einfach “relaxen”. Die gestrige Wettervoraussage traf voll ins Schwarze. Während der Nacht war es “very bumpy”, was übersetzt heisst, dass das Schiff ob des heftigen Seitenwindes und ca. 3 – 4 Meter hohen Wellen stark rollte und schwankte. Gleiches heute Vormittag. Nun hat es tatsächlich Ruth erwischt. Sie ist seekrank. Das äusserst sich in Unwohlsein, Kopfschmerzen und vor allem ist es einem “speiübel”. Ich hatte das am eigenen Leib vor 3 Jahren zwischen Halifax und New York auf der Queen Mary 2 erlebt, weiss also, wie total elend es sich anfühlt. Gerade haben wir uns bei der Reception Anti-Seekrank-Pillen besorgt in der Hoffnung, dass es Ruth damit im Laufe des Nachmittags besser gehen wird zumal für uns heute Abend im fernöstlichen Spezialitätenrestaurant “Pacific Rim” 2 Plätze reserviert sind. Es gibt für mich nichts Besseres als asiatische Küche. Allerdings bewegen sich auf der SS Splendor Vielfalt und Qualität aller gereichten Speisen (und Getränken) auf sehr hohem Niveau. Ich selbst fühle diesmal glücklicherweise überhaupt keine Seekranksymptome. Jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, hat sich der Wellengang sogar leicht beruhigt.
