London, English Channel 24. November – 01. Dezember 2021

Samstag, 27. November

Irgendwie spürten wir es bereits gestern. Cunard hat die Kreuzfahrt annulliert (das E-Mail kam ca. 10.30h). Nun hieß es, Flug umbuchen, um möglichst noch heute nach Hause zu kommen. Das ging nicht online, also nur per Telefon. Allerdings steckten wir rund 1 Stunde in der Warteschleife. Dann erst meldete sich jemand, und die Dame stellte fest, dass sie die mit Avios – Punkten gebuchten Flüge nicht umbuchen könne. Letztlich war es an jenem Vormittag für uns unmöglich, telefonisch Flüge umzubuchen und somit entschlossen wir uns, direkt zum Heathrow – Airport zu fahren, um dort unser Glück zu versuchen. Der Uber-Fahrer war redselig, die Fahrt verlief trotz einiger Stockungen relativ zügig. Im Terminal 5 fanden wir eine Angestellte von BA (Jackie), die hilfsbereit war wie ein Engel und nach etwa 30 Min., wo auch sie lange am Telefon warten musste (ein Flug nach HongKong war von BA annulliert worden – wegen der neuen Covid-Variante – und alle diese Passagiere wollten/mussten ebenfalls umbuchen, und das verursachte diesen Stau bei der Reservationsabteilung) waren wir nach Zahlung einer “penalty charge” von £ 120 endlich auf dem Abendflug nach Zürich umgebucht, der um 20.30h landen soll. Kurz vor Mitternacht dürften wir Zuhause sein. Irgendwie hatten wir uns das total anders vorgestellt, aber geschehe nichts Schlimmeres. Das Ganze wäre sowieso zum Spießrutenlauf mutiert, weil sowohl Holland wie Belgien ihre Grenzen schließen wollen, und wer weiss – evtl. reagiert unsere Regierung diesbezüglich ebenfalls und verhängt für alle – aus NL oder B oder GB kommenden Leute – eine Quarantäne oder Ähnliches. Also, letztlich besser Zuhause der Dinge zu harren als irgendwo im Ausland. Die nächste grössere Reise sollte dann am 05. September 2022 – Ostsee – Kreuzfahrt mit Regent Seven Seas Splendor – starten. Hoffentlich leben wir dann – pandemiebedingt – in besseren Zeiten.

Freitag, 26. November

Das Essen, gestern Abend im Paradiese, war exzellent. Auf mein entsprechendes Kompliment gegenüber dem Inhaber spendierte uns dieser als Dank einen Cognac auf Kosten des Hauses. Heute ist der Wind und das garstige Wetter noch ausgeprägter, weil auch Regen hinzukam. Wir haben den Vormittag im London-Museum verbracht. Dieses zeigt die Geschichte der Entstehung Londons bis zum Zeitpunkt nach 2012 (zum Abschluss der Olympischen Spiele). Sehr interessant, man könnte ob der Fülle tagelang dort verweilen und würde immer wieder Neues entdecken. Danach wollten wir eigentlich per U-Bahn weiter ins Bloomsbury-Quartier, aber die U-Bahn – Stationen waren verriegelt. Erstmals seit 5 Jahren streiken die Tube-Fahrer von 5 wichtigen U-Bahnlinien während 24 Stunden seit Dienstbeginn am Freitagmorgen und das ausgerechnet am Black-Friday. Die Strassen waren denn auch voll von Leuten, die gezwungenermassen marschierten anstatt fuhren. So auch wir. Beim Rückweg ins Hotel durfte ein ganz kleiner Abstecher in „unseren“ Regents-Park nicht fehlen und quasi als Begrüssung winkte gleich ein Regenbogen, der den nahenden Regen ankündigte und der uns danach leicht nässte (da wir keinen Schirm hatten). Um ca. 17.00h kam die Meldung per E-Mail unserer Schifffahrtsgesellschaft (Cunard), dass sich wegen des morgen aufziehenden Sturmtiefs über Süd-England die Einschiffung am Samstagnachmittag um 4 Std. nach hinten verschiebe. Somit bleiben wir ein wenig länger hier im Hotel und fahren erst um 14.00h mit der Bahn von Waterloo nach Southampton (wir müssen um 16.15h einschiffen). Es ist momentan nicht sooooo toll, reisend unterwegs zu sein. Dies auch wegen der wieder aufflammenden, weltweiten Panikstimmung aufgrund der neu entdeckten Covid-Variante aus Süd-Afrika.

Donnerstag, 25.11.

Heute ist ein strahlend schöner Tag, allerdings unter kaltem, scharfem Nordwind. Nach dem Frühstück erledigen wir den obligatorischen Covid-Antigen-Test. Das geschieht alles online, indem man den Test vornimmt, das Resultat fotografiert (wir beide waren negativ) und zusammen mit einem Onlineformular plus Foto des Passes diesem Institut schickt. Kurze Zeit später erhält man ein Zertifikat, das man nach Bedarf vorzeigen kann. Damit haben wir alle Formalitäten, die es derzeit braucht, um in England zu sein, erfüllt. Wir fuhren mit der Tube bis Kew Gardens und spazierten der Themse (bei Ebbe) entlang die 4 KM bis Richmond. Stets begleitet von sich im Landeanflug zum Heathrow-Airport befindlichen Flugzeugen (ein idealer Spaziergang für alle Freunde des „Airlines spotting“). Danach in Richmond, „Tea for two“ und zurück im Hotel zum ein wenig ausruhen. Das Holmes Hotel ist was ganz Besonderes. Benannt nach Sherlock Holmes, der Romanfigur, dessen Büro an der Baker-Street lag, wo auch das Museum liegt. Das ganze Hotel unterliegt diesem Thema; alles ist sehr verwinkelt, sehr sauber, insgesamt sehr speziell aber total lohnenswert. Heute Abend gehen wir in unser bevorzugtes Indian-Restaurant (Paradiese) nach Hampstead. Wir müssen bis 19.45h fertig gegessen haben, weil es danach bereits ausgebucht ist. Deshalb gehen wir schon auf 18.00h (das spricht ja irgendwie für sich selbst, dass ein Restaurant – weit weg von der Innenstadt – an einem Donnerstagabend ausgebucht ist…..).

Mittwoch, 24.11.

Wir reisen wie zu alten Zeiten, nämlich zu Fuss – Koffer rollend und stossend – zur Busstation Hallenbad, und ab Bhf. Muttenz dann per Bahn – via Basel SBB / SNCF – Mulhouse – Paris – nach London. Ab Mulhouse sehr komfortabel per TGV. Dieser „blocht“ ca. 30 Min. nach Dijon während 1 Std. mit 250 bis 300 Km nach Paris. Links und rechts nur menschenleere, weite Felder. Dann in Paris – von der Hektik einer multimillionen Stadt voll erfasst obwohl es erst 15.20h ist – ein Bahnhofwechsel per Regionalbahn vom Gare du Lyon zum Gare du Nord. Dort ein Check-in für den Eurostar – Zug wie im Flughafen inkl. englische Grenzkontrolle (und somit kann man in London einfach als „Lokalpassagier“ aussteigen). Ging soweit reibungslos wenn auch mühselig mit all den Covid-bedingten, zusätzlichen Formularen. Der Zug nach London ist ausgebucht. In der 1. Klasse, wird ein Snack serviert und die Sitze sind komfortabel, das WIFI funktioniert tadellos. Bald erreichen wir die Küste und dann geht es – 30 Meter unterhalb des Meeresbodens husch hinüber nach England.

Ein Kommentar zu “London, English Channel 24. November – 01. Dezember 2021

  1. Guten Tag Ihr zwei Weltenbummler
    Ganz gemütlich und zufrieden nach getaner Arbeit habe ich mit grossem Interesse Deinem Erzählen, lieber Thomas, ‚gelauscht‘ und mir die Fotos angesehen. Dass mit den fast alles beherrschenden ‚Zuständen‘ vieles mühsam ist, war vorhersehbar und tut sicher keinen Abbruch bezgl. all dessen, was Ihr an Neuem, Spannendem und Interessantem erleben könnt. Einzig gegen das auch hier garstige Wetter gibt es halt nirgendwo Zertifikate (wir am Jurasüdfuss sahen heute erstmals für vielleicht eine halbe Morgenstunde lang nach genau 8 Tagen nebelgrau mal wieder Sonne und Flecken von blauem Himmel). Der Berg hat sich nun ein weisses Kleid zugelegt.
    So wünsche ich Euch weiterhin viel Interessantes und Sehenswertes! Bleibt gesund!

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse eine Antwort zu Thérèse Suzanne Tanner Antwort abbrechen