Puerto Princesa liegt im südlichen Teil der lang gestreckten Insel der Palawanen-Gruppe. Die Stadt bietet nichts Sehenswertes. Hingegen erkennt man sofort die Zugehörigkeit zu einem klassischen Drittweltland afrikanischen Zuschnitts. Eine Faustregel sagt, je wirrer die Stromleitungen verlaufen, desto mehr 3. Welt.

Auch gibt es hier komisch aussehende Dreirad-Töffs, denen eine Art gedeckter Seitenwagen angebaut ist, womit man z.B. die ganze Familie und Güter jeglicher Art transportieren kann.

Wir verbringen einen Teil des Tages auf einer vorgelagerten Insel am Strand genannt “Honda-Beach”. Mit einem eher wackeligen Boot fahren wir ca. 20 Min. zu dieser Insel.


Die Honda Beach beherbergte viele Gäste. Es ist Ostersonntag, Die Familien treffen sich, essen, schwatzen etc. genau so wie bei uns. Das Wasser ist Badewanne warm, so ca 31° und die Lufttemperatur war mehr als 35° und wie immer sehr feucht. Nachstehend ein paar Impressionen.




Am nächsten Morgen, die Manila-Bay sehr dunstig und stickig, (34°, Wassertemperatur 30°), hunderte Frachtschiffe vor Anker, warten auf Löschung. Manila sei ein absoluter Moloch, haben uns die philippinischen Mitarbeiter im Restaurant davor gewarnt. Hinzu komme ein wahrscheinlich weltweit einzigartiges Verkehrschaos. Wir haben eine Jeeepney-Tour gebucht. Jeepneys sind mit dem Vorbild amerikanischer Jeeps der Kriegsjahre 43-45 gebaute, und in der Länge gestrekte Fahrzeuge, wo man sich bei max. 15-16 Personen seitwärts, vis-a-vis gegenübersitzt.


Alle Clichés von Manila bewahrheiteten sich, ja wurden gar übertroffen. Im Großraum leben 20 Mio. Menschen und es ist mit 45’000 Personen pro Km2 die am dichtest besiedelte Stadt der Welt. Der Verkehr ist unbeschreiblich, mir fehlen die Worte. Hätten wir nicht 2 Polizisten auf Motorrädern als Eskorte gehabt, die die insgesamt 3 Jeepneys unserer Gruppe (je 10 Personen pro Auto) mit zum Teil rabiaten Methoden durchgeschleust haben, hätte unsere Tour wohl niemals geendet. Bei Kreuzungen z.B. sind sie einfach in die Mitte gefahren, von allen Seiten musste man anhalten und nur unsere 3 Fahrzeuge konnten passieren. Nebst prunkvollen Gebäuden, Casinos usw. fährt man nur 1 bis 2 Min. später, immer am Rand lärmiger Strassen oder der Anflugschneise zum Flughafen an Slums übelster Sorte vorbei, wo Menschen in primitivsten Verhältnissen dahinvegetieren müssen. Noch nie habe ich in einer Stadt eine solch massive Diskrepanz zwischen Arm und Reich erlebt. Hinzu kommt der Unrat, der einfach nicht weggeräumt wird und der wahrscheinlich auch permanent “zum Himmel stinkt”.


Wir besuchten zuerst eine Jeepney-Fabrik. Das sind grosse, offene Hallen, überall stehen zum Teil defekte Jeepneys. Am ölig-schwarzen Boden finden sich Getriebeteile, Motorblöcke; alles sehr unordentlich und ohne System. Es ist eine Werkstatt, wie sie in südlichen Ländern Europas vor etwa 80 Jahren ausgesehen haben mag.



Danach fuhren wir relativ zügig – Eskorte sei Dank – zurück in die Nähe des Hafens, wo der grosse Park mit der Statue des Nationalhelden namens Rizel steht. (Näheres zur Geschichte der Philippinen, siehe Wikipedia). Ebenfalls besuchten wir die größte, katholische Kirche des Landes (90% der Einwohner sind röm. katholisch. Die spanischen Besetzer hatten seinerzeit die Religion mitgebracht). Nach insgesamt 5 1/2 Stunden waren wir wieder zurück. Ruth und ich sind froh, Manila einmal – wenn auch nur am Rande – “erlebt” zu haben. Allerdings ein Mal genügt bei weitem……

Heute ist ein Tag auf See und die kommenden 2 Tage (Do./Fr.) sind wir in Taiwan. Freue mich darauf.

Spannende Eindrücke!
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