07. März // Cooktown (annulliert)

Als Captain James Cook, der anfangs 1770 im südlichen Teil der heutigen Stadt Sydney, in Bottany Bay, erstmals an Land ging, den weiter nördlich liegenden Teil dieses Kontinents erforschte, lief sein Schiff im Great Barrier Reef auf ein Korallenriff und wurde schwer beschädigt. Es gelang, das havarierte Schiff in die naheliegende Bucht zu schleppen wo es zwischen Mitte Juni und anfangs August 1770 wieder seetauglich gemacht wurde. Diesen Ort nannte man seither Cooktown. Zum sechsten Mal auf unserer Reise erfolgte nun die Annullierung eines geplanten Landgangs. In 5 Fällen handelte es sich um Ankerstopps. (Das Schiff ankert in der Bucht und man wird per schiffseigene Tenderboote an Land gebracht). Dazu braucht es eine einigermassen ruhige See. Zu viel Wind und damit zu hohe Wellen machen die ganze „tenderei“ zu einem Wackelspiel. Erschwerend kommt hinzu, dass ca. 50% der Passagiere nicht mehr gut zu Fuss sind und z.B. Mühe haben, die steile, wackelige, mobile Aussentreppe, die zum Tenderboot führt, hinunterzusteigen. Auch der eine Schritt – von der Treppe hinein ins Boot – bildet für sie trotz helfender Hände der beiden dort stationierten Matrosen eine Herausforderung. Das mag unser Kapitän, der die finalen Entscheidungen trifft, ebenfalls mitberücksichtigen. Allerdings kursiert unter uns noch eine weitere Vermutung. Kapitän Vasta steht kurz vor der Pensionierung. Dies ist seine letzte, grosse Reise als Dienst habender Kapitän und er möchte deshalb keinerlei Risiken mehr eingehen, quasi mit reiner Weste abtreten. Vielleicht eine böse Unterstellung; who knows? Heute Morgen zum Beispiel war es recht sonnig, ab und zu kam ein kurzer, tropischer Regenschauer vorbei (siehe Bild nachstehend) und die See war nicht besonders aufgewühlt. Danach, während des Tages, weiter an der östlichen Flanke hin in Richtung nördliche Spitze des Kontinents, war es mehrheitlich sonnig mit moderatem Seegang. Er stellt bei seiner Ankündigung stets die Sicherheit der Passagiere in den Vordergrund —> muss er wohl so tun. Jedoch für viele von uns Passagiere ist es halt die erste und letzte Chance, je einmal in a) Santa Barbara, b) Hilo, c) Moorea, d) Bora Bora und e) Cooktown – und was immer noch folgen mag – gewesen zu sein…….

Am Sonntag legen wir in Darwin, der nördlichsten Stadt Australiens, an und ich melde mich danach von dort.

Der erste Blick aus dem Fenster, heute Morgen beim Aufstehen um 06,30h.

Ein Kommentar zu “07. März // Cooktown (annulliert)

  1. Vorerst: Welch wunderwunderschönes Bild und welch verheissungsvolles Erwachen! DANKE!
    Nun ja, Sicherheit ist oberstes Gebot. Man stelle sich vor, dass der Kapitän mit einer Entscheidung trotz aller Erfahrung falsch liegt und es zu einem Unglück mit Passagieren kommt. Die Folgen: Verheerend! Dass so viele Menschen nicht mehr gut zu Fuss sind, nun, ich denke, damit muss man bei so vielen vermögenden Passagieren einfach rechnen. Die Wohlstandsgesellschaft lässt grüssen: Zu viel Gewicht, zu wenig Bewegung und dank gut gefülltem Portefeuille im Luxus schwelgend. Niemand kann ALLES haben. Mit Geld lässt sich zwar fast alles machen. Mir kommen da gerade die bevorstehenden Wahlen in den USA in den Sinn…..So warte ich gespannt auf den nächsten Bericht und wünsche euch möglichst ruhige und beschauliche Seetage.

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