18. und 19. März // Singapore

Fast genau vor einem Jahr waren wir schon mal 3 Tage hier. Daher buchten wir für heute eine Tour ausserhalb der touristischen Hotspots. Sie sollte uns Einblicke in das Leben und Wohnen ganz normaler Bürger dieses Stadtstaates aufzeigen. Bereits die Einfahrt am frühen Morgen, die ich mit 25 Jogging-Runden auf Deck 12 begann, war dank des Bilderbuchwetters spektakulär.

Ganz rechts erkennt man die 3 Türme des Marina Bay Sands Hotels, wo wir vor einem Jahr logierten.
Hier sieht man die drei Türme noch besser.

Von der Tour selbst haben wir keine Bilder. Zuerst ging es in die beeindruckende Singapore City Galerie. Ein Museum, das die Entwicklung der Stadt samt Zukunftsplänen in einer Ausführlichkeit zeigt, bei welcher man einen ganzen Tag alleine dort verbringen könnte. Für uns waren es hingegen lediglich 30 Min. Danach fuhren wir einen Abschnitt zum nächsten Ziel mit der U-Bahn. Auch das war punkto Sauberkeit und „Infotainment“ höchst beeindruckend. Es gibt enorm viele Vorschriften in Singapore. So darf man z.B. in der U-Bahn nicht essen, rauchen sowieso nicht aber auch keinen Kaugummi kauen. Bei Nichteinhalten kostet es Bussen in Höhe von umgerechnet ca. CHF 500 bis CHF 1‘000. Wird gar jemand mit mehr als 14 Gramm reinem Rauschgift erwischt, ereilt ihn oder sie ohne Wenn und Aber die Todesstrafe durch Erhängen. Gleiches gilt für den illegalen Waffenbesitz. Wegen all dieser Vorschriften und deren Drastigkeit sei die Kriminalitätsrate äusserst gering, wie man uns versicherte.

Wir besuchten ebenfalls die 4-Zimmerwohnung einer Familie in einem dieser typischen Hochhäuser, in denen die Leute hier hauptsächlich wohnen. Es war eine chinesisch-stämmige Familie und ich begrüsste sie daher auf chinesisch und fragte nach ihrem Befinden. Rund 90% der Leute kaufen ihre Wohnungen und stottern den Kredit während 30 Jahren ab. 75% der Einwohner Singapores sind chinesischen Ursprungs, etwa je 10% malayisch und indisch.

Ruth und ich verliessen die Tour vor der finalen Rückfahrt zum Hafen und spazierten bei brütender Hitze (etwa 35°) während rund 45 Min. zum Raffles Hotel. Ich wollte endlich mal diesen Singapore – Sling, ein Cocktail, der vor mehr als 100 Jahren dort erstmals kreierte wurde, kosten. Es war – wie nicht anders zu erwarten – ein grosser Andrang. Nach etwa 20 Min. Wartezeit, konnten wir uns im 1. Stock an der „Long Bar“ vergewissern, dass dieser Cocktail ausgezeichnet schmeckt (und mit umgerechnet CHF 35 „ein halbes Vermögen“ kostet. Angeblich verkauft das Hotel rund 1‘000 Slings pro Tag !!).

Spanische Nüssli gab es zum Knabbern, die Schale lässt man hier – entgegen den strengen Vorschriften, die auf öffentlichem Grund gelten – einfach zu Boden fallen.

Den Abend liessen wir im Stadtteil „Little India“ bei einem indischen „Znacht“ ausklingen.

Am Folgetag fuhren wir zuerst zum Botanischen Garten

Für Liebhaberinnen von Orchideen ist das ein wahres Paradies

Danach ein kurzer Abstecher in die Bay Ära und weiter zur China Town.

Eine typische, enge Gasse in China-Town.

Unser Empfinden, was Singapore anbelangt, hat sich seit dem 1. Besuch noch einmal verstärkt. Mehr als 5 Mio. Einwohner verschiedener Ethnien leben friedlich und prosperierend auf einer Fläche, die in etwa den Kantonen BL und BS entspricht. Und das Meiste, was Organisation, Sauberkeit und Konzeptionelles betrifft, ist schlichtweg grossartig. Natürlich entspricht die rigorose Verbotskultur nicht meinem liberalen Grundverständnis. Wahrscheinlich ist dies jedoch gerade einer der Hauptgründe für den durchschlagenden Erfolg dieses Staates.

Ein letztes Bild, das zu Singapore gehört wie das Matterhorn zu Zermatt: Das Stadtsymbol und meist fotografierte Objekt, der Merlion (Entstehung und Bedeutung siehe Wikipedia)

2 Kommentare zu „18. und 19. März // Singapore

  1. Beeindruckende Bilder, informative Kommentare, herrliche Naturaufnahmen – alles in allem stellt sich mir die Frage, wie um alles in der Welt eine derartige Vielfalt aufgenommen und verarbeitet werden kann. Praktisch Schlag auf Schlag habt ihr bisher – nunmehr in der 2. Hälfte eurer Weltreise – die schier unfassbare Vielfalt menschlichen, tierischen und pflanzlichen Lebens, extrem hohe Temperaturen bei meist ebenso extrem hoher Luftfeuchtigkeit erlebt. Nicht zu vergessen die Stürme auf See mit für mich unvorstellbar hohem Wellengang. Wohl gibt es zwischendurch immer mal wieder Tage, die ihr auf dem Schiff mit für mich völlig unvorstellbarem Luxus verbringen könnt/müsst/dürft – ich weiss es nicht. Alles in allem: Es ist toll, dass du, Thomas, diesen Blog zuverlässig zur Verfügung stellst. Danke – und weiterhin gute Weiterreise. Und: Ich gönne es dir von ganzem Herzen, dass du dir diesen Traum, den du seit deiner Lehrzeit in dir trägst, erfüllen kannst. Dies mit deiner treuen Ehefrau Ruth. Das ist keineswegs selbstverständlich!

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